Waldschafe

Das Waldschaf ist ein kleines bis mittelgroßes Schaf und eine bodenständige Rasse der Region Böhmerwald, Bayerischer Wald, Mühlviertel und Waldviertel, die auf das indogermanische Zaupelschaf zurückzuführen ist.

Waldschaf-Steckbrief

Brunstzyklusasaisonal, Ablammungen ca. alle 8 Monate (3 Mal in 2 Jahren)
Fruchtbarkeit1,6 bis 2,0 Lämmer pro Ablammung
Jährlingsgewicht Widder40 kg
Jährlingsgewicht Schafe35 kg
Altwidder55 - 85 kg
Schafe35 - 60 kg
Wolle Widder3,5 - 4,5 kg
Wolle Schafe3,0 - 3,5 kg

Erhaltungszucht

Wir beteiligen uns an der Erhaltungszucht der Waldschafe, die vom Landesverband für Schafe OÖ koordiniert wird. Im Zuchtprogramm für die Rasse Waldschaf ist unter anderem folgendes festgehalten:

Die Schafe dienten der Selbstversorgung mit Wolle und Fleisch und wurden an beinahe jedem Hof bis weit in die 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in kleiner Zahl gehalten. Die Rasse wurde im herkömmlichen Sinn nie „durchgezüchtet“. Es gab weder Bewertungen bzw. Körungen, noch wurden die Waldschafe auf Ausstellungen oder andere öffentliche Veranstaltungen aufgetrieben. Daher rührt auch die große Variabilität im äußeren Erscheinungsbild der Tiere, welches regional variierte und zusätzlich dem jeweiligen Geschmack des einzelnen Halters (meist waren die Frauen für die Waldschafe zuständig) unterworfen war. Gleichwohl gab es über Jahrhunderte eine strenge Selektion nach Leistungen, die alle Waldschafe erbringen mussten. Dazu gehörten vor allem:

  1. eine extreme Anspruchslosigkeit beim Futter (die Waldschafe bekamen nur das, was bei der Haltung der anderen Nutztiere übrig blieb)
  2. Unempfindlichkeit gegen die rauen klimatischen Witterungsverhältnissen in der o.g. Region sowie gegen Krankheiten und Parasiten
  3. ein hohes Maß an Selbständigkeit (zumindest bei den Leittieren), da die Kleingruppen im Frühjahr und im Herbst (vor bzw. nach der Anbausaison für Getreide/Gemüse) solange es möglich war, zur Selbstversorgung morgens einfach in die Natur hinausgelassen wurden und abends zurück finden mussten.

[…]

Oberstes Zuchtziel ist die Erhaltung der genetischen Vielfalt innerhalb der Rasse. Darüber hinaus wird ein klein- bis mittelrahmiges Landschaf, das in der extensiven, Landwirtschaft sowie in der Landschaftspflege (auch Almbewirtschaftung) wirtschaftlich eingesetzt werden kann und ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit aufweist, angestrebt. Im Besonderen gilt es, die Leistungsmerkmale gute Muttereigenschaften, Leichtlammigkeit, Anspruchslosigkeit und beste Grundfutterverwertungen, Eignung zur Landschafts- und Biotoppflege, Krankheits- und Parasitenunempfindlichkeit, unempfindliche Klauen, Witterungsunempfindlichkeit sowie Fleischqualität entsprechend zu erhalten.

Weiterführende Informationen

Wenn Du noch neugierig bist, kannst Du Dich auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Waldschaf unter https://www.waldschaf.at/ noch weiter in die Geschichte der Erhaltungszucht des Waldschafes vertiefen!